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Dieter Weißhaar – neue Beiräte stellen sich vor

Dieter Weißhaar ist ein echter Experte, wenn es um Fragen der Digitalisierung geht. Was er von modernen, cloudbasierten Lösungen hält, erklärt er im Interview.

Große Erfolge beginnen mit kleinen Schritten

 

GHK-Beiratsmitglied Dieter Weißhaar ist ein echter Experte, wenn es um Fragen der Digitalisierung geht. Seine Expertise hat der Diplom Ökonom bereits in mehreren verantwortlichen Positionen bei großen Firmen wie ThyssenKrupp oder der Deutschen Telekom unter Beweis gestellt. Warum er große Stücke auf moderne, cloudbasierte Lösungen hält, verrät er im folgenden Interview.

 

 

Herr Weißhaar, was verstehen Sie unter der digitalen Transformation des Mittelstandes?

Dieter Weißhaar: „Die digitale Transformation umfasst im Wesentlichen zwei Bereiche: Zum einen ist es die Digitalisierung und Optimierung der bestehenden Geschäftsprozesse, um produktiver und effizienter zu werden. Hier gilt es nicht nur Inhalte zu digitalisieren, sondern auch alle Prozessschritte ohne Medienbrüche digital abzuwickeln. Dies ist vor allem für die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes enorm wichtig.  Zweitens geht es um die Veränderung oder gar neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung, hier verändern sich Kunden- und Nutzungsverhalten. Neue Wettbewerber treten mit anderen Geschäftsmodellen in Märkte ein, wie zum Beispiel die Überlassung von Maschinen im digitalen Pay-as-you-go-Modell.“

 

Welche Möglichkeiten haben mittelständische Unternehmen, die bisher den digitalen Wandel verschlafen haben, wieder Anschluss zu finden?

Dieter Weißhaar: „Der erste Schritt lautet: Moderne IT-Plattformen einzuführen, die die bestehenden oder optimierten Prozesse digitalisieren und den Mitarbeitern sogenannte Kollaborationsplattformen zur digitalen Zusammenarbeit zur Verfügung stellen. Es gilt die Regel, klein starten und einen Schritt nach dem anderen gehen, sodass erste Erfolge schnell sichtbar und nutzbar werden. Digitalisierung ist ein Change-Management-Programm, welches von der obersten Ebene im Unternehmen getragen werden muss und kommunikativ intensiv begleitet werden sollte.“

 

Würden Sie unter dem Hintergrund der Corona-Krise eher cloudbasierte oder traditionelle ERP-Systeme empfehlen?

Dieter Weißhaar: „Grundsätzlich ist in vielen Branchen, der Betrieb der Unternehmens-IT kein Geschäftszweck, daher haben Cloud-Lösungen einige entscheidende Vorteile. Die Infrastruktur steht quasi auf Abruf zur Verfügung, die Cyber-Sicherheit professioneller Cloud-Plattformen der größeren Anbieter sollte ausgereift und 24 Stunden und sieben Tage die Woche überwacht sein. Cloud-Plattformen werden automatisch mehrfach im Jahr auf dem neusten Stand gehalten, sowohl technologisch als auch funktional. Daher würde ich empfehlen alle Standardsysteme aus der Cloud zu beziehen, da Geschwindigkeit erhöht und Komplexität reduziert wird. Ein Betrieb lokaler Systeme müsste durch einen deutlichen Zusatznutzen überzeugen.“